Johann Ludwig Fricker I

 

Vom Monochord zur vierten Dimension

Johann Ludwig Frickers irdische und himmlische Musik

 

von

Herbert Henck

 

Erstveröffentlichung in: Neue Zeitschrift für Musik, Redaktionsleitung Rolf W. Stoll, 162. Jg., Heft 1 (»Magie der Zahl«), Mainz: Schott Musik International, Januar/Februar 2001 [erschienen am 15. Januar 2001], S. 48–51. Der Text wurde nochmals durchgesehen und ergänzt. Eingabe ins Internet mit freundlicher Genehmigung des Verlages Schott Musik International.

Abgesehen von Gläubigen, die noch immer die erbaulichen Schriften dieses »Schwabenvaters« schätzen, ist Johann Ludwig Fricker (1729–1766) heute wohl nur einem kleinen Kreis von Spezialisten bekannt, vor allem Forschern, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen mit dem württembergischen Pietismus des 18. Jahrhunderts und seinen wichtigsten Vertretern Johann Albrecht Bengel (1687–1752) und Friedrich Christoph Oetinger (1702–1782) beschäftigen. [1] Obgleich dieser süddeutsche Pietismus den zeitgenössischen Ideen der Aufklärung oft zuwiderlief, ist sein Einfluss auf das geistige Leben Deutschlands unstreitig, und nicht nur bei Goethe und Schiller lassen sich seine Spuren finden, sondern ebenso bei Hölderlin, Mörike, Schelling und Hegel, [2] ja selbst noch bei Marx und Engels, um nur die berühmtesten Namen zu nennen.

Die Musikwissenschaft indes hat Frickers Schriften meines Wissens bisher so gut wie gar nicht zur Kenntnis genommen, obwohl seit längerem auf die Quellen verwiesen wird und bereits Beträchtliches an philologischer Vorarbeit geleistet wurde. In jüngerer Zeit ist besonders Reinhard Breymayers 1977 erschienene große Studie Zu Friedrich Christoph Oetingers emblematischer Musiktheorie. Oetingers wiedergefundene Schrift »Die Eulerische und Frickerische Philosophie ueber die Music«. Mit einem Ausblick auf Friedrich Hölderlin hervorzuheben, in der unter anderem der gesamte im Untertitel genannte Druck von 1767 textkritisch ediert wurde. [3] Gerade Frickers Auseinandersetzung mit Leonhard Euler (1707 bis 1783) und dessen Buch Tentamen novae theoriae musicae (1739) sollte auch den Musikhistoriker interessieren, zumal Fricker Euler 1753 persönlich kennengelernt hatte und drei Briefe Frickers an Euler aus den Jahren 1753–1755 erhalten sind. [4] Frickers musikalische Affektenlehre und seine wiederholte Berufung auf den Hamburger Johann Mattheson (1681–1764) bieten weitere Ansatzpunkte, das Netz geistiger Verflechtungen zu entwirren, Frickers Leistung zu charakterisieren und das bekannte Geschichtsbild zu vervollständigen.

Allerdings lässt sich das peinliche »Übersehen« Frickers durch mehrere Umstände erklären, teilweise zumindest. So erschienen seine musiktheoretischen Arbeiten sämtlich verstreut als Einschübe in den vielen theosophischen Werken seines väterlichen Lehrers, Freundes und Förderers Oetinger, beginnend mit der noch lateinisch verfassten Brevissima theoriae musicae analysis im Anhang von Oetingers Inquisitio in sensum communem et rationem (zuerst 1752) und endend mit einem Kapitel in desselben Die Metaphysic in Connexion mit der Chemie (1770), einem Buch, das auch Mozart besaß. [5] Erst 1789 wurden zwei kleinere Aufsätze in der Musikalischen Real-Zeitung unter dem Namen Frickers veröffentlicht, [6] die aber, da sie sich auf kabbalistische Spekulationen einließen, seinem Ruf als Theoretiker eher abträglich waren. Dass Friedrich Hölderlin sehr wahrscheinlich aus ihnen die Wendung von den »Dissonanzen der Welt« für das Ende seines Hyperion (Zweiter Band, Zweites Buch [Tübingen 1799]) aufgriff, ist andererseits ein ehrenvoller Nachklang beonderer Art. [7]

 

 

Auch blieben mehrere Abhandlungen Frickers, der gegen Ende seines Lebens (er starb 37jährig) noch ein Buch über Musiktheorie geplant hatte, ungedruckt. Eine Handschrift dieses Buchs scheint aber nicht erhalten zu sein, sofern es überhaupt begonnen und fertiggestellt wurde. Doch einige Manuskripte musikalischen und anderen Inhalts befinden sich heute in der Bibliothek des Evangelischen Stifts in Tübingen, in jener ruhmreichen Schule also, an der auch Fricker einst Theologie studiert hatte und durch Bengels Reden und Ausstrahlung »erweckt« worden war. [8]

Schließlich erschweren dem Musikforscher Frickers vielseitige Interessen das Verständnis, zumal stets Fragen des Glaubens im Hintergrund seiner verzweigten wissenschaftlichen Neigungen stehen, seien sie nun phyikalischer, astronomischer oder philosophischer Natur. Besondere Beachtung verdient seine Zusammenarbeit mit dem Würzburger Kunstschreiner Johann Georg Neßtfell (1694–1762), dessen Planetenmaschinen bis an den kaiserlichen Hof in Wien gelangten, [9] und jene mit dem  »Elektrotheologen« Prokop Diviš (1698–1765), der im mährischen Prenditz bei Znaim [Znojmo] lebte und vielleicht unabhängig von Benjamin Franklin einen Blitzableiter erfand, ein erstes elektrisches Musikinstrument baute (den »Denis dۥor«) und als einer der ersten elektrische Ströme bei medizinischen Kuren heranzog. [10]

Frickers verschlungenen Gedankenwegen hier auch nur halbwegs Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, scheint mir unmöglich, und so beschränke ich mich auf eine kurze Darstellung seines musiktheoretischen Ansatzes, soweit er mir selbst verständlich wurde. Gleichviel durchziehen die hier ausgebreiteten Ideen fast alle wissenschaftlichen Schriften Frickers (die von seinen theologischen und poetischen zu trennen sind). Wesentliche Elemente seiner Theorie lagen bereits 1751 fest; Fricker wurde damals 22 Jahre alt.

Eingehender ist das mathematische Vorgehen Frickers in dem ganz am Ende dieses Beitrags erwähnten Aufsatz beschrieben, der 2005 in dem Sammelband Mathesis, Naturphilosophie und Arkanwissenschaft im Umkreis Friedrich Christoph Oetingers (1702–1782) erschien.

 

 

Die irdische Musik

Fricker geht von den Verhältniszahlen der Intervalle aus, wie sie sich an einem Monochord abnehmen lassen (die Saitenlängen verhalten sich bei gleicher Spannung umgekehrt proportional zu den hörbaren Schwingungen, das heißt: je kürzer die Saite, umso höher ihr Ton; je länger die Saite, umso tiefer). Dabei bemerkt er, dass sich sämtliche Verhältnisse der Musik auf die ersten drei Primzahlen 2, 3 und 5 zurückführen lassen und diese somit die eigentliche Grundlage unserer Musik bilden. Alle Primzahlen, die 5 überschreiten, gelten ihm einschließlich der aus ihnen ableitbaren Verhältnisse als »gänzlich zur Musik in der uns bekannten Natur unbrauchbar«. [11]

Siehe die Webseite: Tabelle der Intervalle nach Fricker

Bei der Suche nach einer einschränkenden Regel für die Multiplikation der Primzahlen 2, 3 und 5, ohne die sich eine übergroße Anzahl von Verhältniswerten oder Tönen in der Oktave ergäbe, beobachtet Fricker, dass die 5 überhaupt nicht potenziert wird, die 3 nur bis zur zweiten (32 = 9), die 2 aber bis zur sechsten Potenz (26 = 64) erhoben wird. Damit haben die Werte 26, 32 und 51 begrenzende Funktion und folgen einer Regularität, die Fricker als »Erhöhungs-Schranken-Regul« [12] bezeichnet. Sie besagt, »dass eine kleinere Primzahl nicht weiter, aber auch nicht weniger erhöht werden dürfe als bis ihre Erhöhung das Produkt aller Potenzen, zu welchen die ihr nachfolgenden größeren Primzahlen schon erhöht worden sind, übersteig[t].« [13]

Will man etwa bestimmen, wie hoch 2 potenziert werden darf, bildet man zunächst das Produkt aller nachfolgenden potenzierten Primzahlen (der erste Faktor wäre 32 = 9, der zweite 51 = 5, ihr Produkt ist 9 × 5 = 45). Nun hat man 2 so hoch zu potenzieren, dass 45 überschritten wird: 25 = 32, was noch ein zu kleiner Wert ist; doch 26 = 64 überschreitet als nächsthöhere Potenz die 45 und ist damit der gesuchte Grenzwert.

Die »Erhöhungs-Schranken-Regul« beschränkt darüber hinaus die Anzahl der in einer Oktave befindlichen Töne. Fricker demonstriert dies an dem Produkt von 5 × 3× 2= 2880 mit Hilfe eines systematischen Ausklammerungs- und Kürzungsverfahrens, [14] durch welches zunächst alle auf 5 folgenden Primzahlen und deren Vielfaches eliminiert werden. Am Ende bleiben nur die in der Tabelle in der mittleren Spalte angezeigten 15 Proportionen (Brüche) übrig, deren Werte auf 1 folgen, mit 1/2 enden und somit alle im Abstand einer Oktave liegen. Zum leichteren Vergleich wurden hier (nicht bei Fricker) in einer eigenen Spalte ganz rechts die Brüche als Dezimalwerte vermerkt, die entsprechend zwischen 1,0 und 0,5 liegen. Da auf Grund ihrer schlechten gehörmäßigen Unterscheidbarkeit für den »praktischen Gebrauch« noch 3 der 15 Intervalle entfallen, hat die irdische Musik nicht mehr als 12 Töne. [15]

Frickers nächster Schritt zeigt ihn an einem jener Punkte, da er den Boden rationaler musiktheoretischer Analyse verlässt und seine Beobachtungen in ein metaphysisch- spekulatives Konzept einmünden, auch wenn dieser Zusammenhang zunächst als folgerichtige Erweiterung des zuvor beschriebenen mathematischen Ansatzes wirkt. Fricker schreibt: »Nehmen wir nun die folgende Primzahl 7 zur verborgenen Wurzel der ganzen Music an, die biß 0, das ist, biß dahin, da sie nicht mehr, als 1 gilt, erhöhet ist, und lassen die Unität selber ins unendliche erhöhet seyn, dadurch sie doch nicht gröser wird; so haben wir alsdenn einen völligen Begrif von dem Grund der Music in diesen Zahlen: 1, 26, 32, 51, 70.« [16] Da die neuen Rahmenwerte 1∞ = 1 sowie 70 = 1 hierbei die Berechnungen nicht beeinträchtigen, bleibt die Erhöhungsschranken-Regel auch weiterhin gültig.

 

Die himmlische Musik

In der himmlischen Musik, die eine Stufe höher als die irdische angenommen wird und die nur den »Himmelsbürgern« wie Geistern und Engeln, den Menschen nur in seltenen Ausnahmen wahrnehmbar ist, erweitern sich die Grenzen der Intervalle durch das Hinzutreten der Primzahl 11, die, anstelle der 7, die neue »verborgene, allen Begrif weit übersteigende, gleichsam überhimmlische Wurzel« wird. Unter Anwendung der Erhöhungsschranken-Regel erzeugt sie die neue Folge

1, 216, 35, 52, 71, 110.  [17]

Die Anzahl von Tönen pro Oktave erhöht sich hierdurch auf 165, von denen »aber wieder einige Töne auf gleiche art, als in der irdischen Music, [...] wegfallen«, so dass nur 157 Töne übrig bleiben. [18] Die Einzelheiten des Verfahrens, das schon bei der Ermittlung der irdischen 12 Töne aufwändig ist, hält Fricker hier nur noch in Umrissen fest, doch geht die Berechnung analog aus der »Zerfällung« des folgenden Produktes hervor:

1 ×  216  ×  35  ×  52  ×  71  ×  110   =
1  ×  65536  ×  243  ×  25  ×  7  ×  1.

Aus den Quotienten werden sämtliche möglichen Verhältnisse gebildet, von denen dann wieder all jene ausgeschieden werden, die nicht zwischen 1 und 1/2, also innerhalb einer Oktave liegen. Übrig bleiben »über 160 Verhältnisse [...], die in dem Raum der Oktav enthalten sind«. [19]

Ganz wie Josef Matthias Hauer (1883–1959) im zwanzigsten Jahrhundert 479.001.600 (= 12! [12 Fakultät]) mögliche Zwölftonreihen errechnet, errechnete Johann Ludwig Fricker für die irdischen 15 Töne 1.307.674.368.000 [mehr als 1,3 Billionen] Möglichkeiten der Veränderung, [20] nimmt jedoch bewusst von einer genauen Bestimmung der Anzahl himmlischer Möglichkeiten Abstand, da dies »eine unbegreifliche Summe« ergeben würde, »denn das wäre das Produkt aller Zahlen von 2–157 ineinander multipliziert.« [21]

Eine sich aus der musikalischen Zahlenanalyse ableitende Affektenlehre [22] ordnet den Primzahlen gleichermaßen in der irdischen wie der himmlischen Musik bestimmte Eigenschaften zu: [23]

     



Schließlich bindet Fricker alles dieses in ein Konzept der vierten Dimension (»Intensum«), welches er aus dem Paulus zugeschriebenen Epheser-Brief (Eph. 3, 18) ableitete. [24] Erst hier in dieser neuen Dimension werden bestimmte Aussagen der Bibel erklärlich und wird auch die himmlische Musik hörbar. Eine der sich aus diesen Vorgaben ableitende Spekulation lautet etwa: »Es ist daher wahrscheinlich, daß unser ganzes Planeten-System im Unsichtbaren, wo alles in der 4ten Dimension des Intensi stehet, eine gantz andere Lage und Gestalt, als bey uns habe. Man sollte vermuthen, die gantze Sphäre wäre getheilt, und rückwarts [sic] mit der Spitze zusammen gestellt, so daß eine grosse Klufft zwischen denen im obern seligen und denen im untern  unseligen Theil befestiget ist, und daß jede Seele durch die neue Geburt jetzo schon ihren Situm [ihre Stellung] auf jene Welt stracks ändere.« [25]

Im 19. Jahrhundert berief sich besonders der Leipziger Pionier der Astrophysik Karl Friedrich Zöllner (1834–1882) in dem heftigen Streit um seine spiritistischen Experimente auf Frickers Spekulationen, [26] und der Begriff »vierte Dimension« wurde so populär, dass ihn Georg Büchmann (1922–1884) damals unter Verweis auf Zöllner, Oetinger und Fricker in seine »Geflügelten Worte« aufnahm und als Bedeutung angab: »(Die) vierte Dimension, worunter wir jetzt gewöhnlich blühenden Unsinn verstehen, [usw.].« [27] Gleichwohl wird Zöllners Vorstellung eines »statischen, positiv gekrümmten Raumes« (»Zöllnerkosmos«), heute als »frühes Beispiel der Einbeziehung nicht-euklidischer Geometrien in physikalische Betrachtungen« gewertet. [28]


 

Friedrich Christoph Oetinger
(1702–1782)

 

Bei allen seinen mathematischen Überlegungen ist nicht zu übersehen, dass Fricker keineswegs mit neutralem, sterilem und leblosem Zahlenmaterial operierte, sondern dass die Zahlen für ihn, wie für andere seiner Zeit, »Kräfte« mit bestimmten Eigenschaften verkörperten. In der Musik trat vorrangig nicht ein physikalisches, sondern ein psychisches Geschehen zu Tage, das sich mit Hilfe der Zahlen besser verstehen und teilweise auch systematisch beschreiben ließ. Den Grundlagen der Musik nachzuspüren, bedeutete, die Seele, den Menschen, die Schöpfung zu erforschen. Zahlenmäßige Übereinstimmungen, Parallelen und Analogien ließen den Schluss auf Zusammenhänge und das Wirken identischer Kräfte zu. Fricker vergisst selten, auf diesen Umstand am Rande hinzuweisen. [29] Es geht ihm nicht um die Fiktion einer unabhängigen, wertfreien Wissenschaft im heutigen Sinne, und nicht die untersuchte Sache steht für ihn deshalb letztlich im Mittelpunkt, sondern die beweiskräftige und glaubensstärkende Erforschung, Freilegung und Erkenntnis des göttlichen Willens. Nicht die Heilige Schrift, das Wort Gottes, hatte sich zu rechtfertigen, sondern die Wissenschaft.

 

 

Anmerkungen

[1] J. L. Fricker, geb. 14. Juni 1729 in Stuttgart, gest. am 13. September 1766 in Dettingen unter Urach. Zur Einführung (Biographie, Werkauswahl) ist noch empfehlenswert: Karl Chr[istia]n Eb[e]rh[ard] Ehmann, Johann Ludwig Fricker, ein Lebensbild aus der Kirchengeschichte des 18. Jahrhunderts, Tübingen 1864. Ein Portrait von Fricker ist bisher nicht bekannt geworden.

[2] Vgl. etwa Robert Schneider, Schellings und Hegels schwäbische Geistesahnen, Würzburg-Aumühle 1938, S. 47 f. (u. a. zu Frickers Vorwegnahme von Ideen in der Habilitationsschrift Hegels).

[3] Blätter für württembergische Kirchengeschichte [im Folgenden als BWKG abgekürzt], 76. Jg. (1976), Stuttgart [1977], S. 130–175; Literatur zu Fricker besonders in Anm. 2, S. 157–160. Nebenbei sei bemerkt, dass ich im Verlauf der letzten fünfundzwanzig Jahre von Reinhard Breymayer immer wieder unschätzbare Anregungen und Hinweise auf Quellen des württembergischen Pietismus erhalten habe, die zum Teil auch in die vorliegende Arbeit eingeflossen sind.

[4] Vgl. R. Breymayer, a. a. O., S. 158. Die drei lateinisch verfassten Briefe behandeln vorrangig Fragen der Elektrizität, der erste beschreibt jedoch auch das von Prokop Diviš erfundene elektrische Musikinstrument, den »Denis dۥor« [Denydor]. Die Briefe sind abgedruckt bei J. Smolka, Divišova korespondence s L. Eulerem a Petrohradskou Akademií, in: Sborník pro dĕjiny prírodních vĕd a  techniky, 8. Jg., Praha [Prag] 1963, S. 141–142, 147 und 149.

[5] Vgl. R. Breymayer, in: Ulrich Konrad und Martin Staehelin, allzeit ein buch. Die Bibliothek Wolfgang Amadeus Mozarts, Weinheim 1991, Nr. 31, S. 73–75 (hierzu  S. 14–15).

[6] Siehe H. Henck, Kabbalistische Musiktheorie. Zwei unbekannte musiktheoretische Abhandlungen von Johann Ludwig Fricker, in: BWKG, 76. Jg. (1976), Stuttgart [1977], S. 176–183.

[7] R. Breymayer, a. a. O., S. 175: Ein Fricker-Zitat in Hölderlins »Hyperion«. In der Ausgabe des Insel-Verlages (Frankfurt am Main 1969) heißt es auf S. 439: „Wie der Zwist der Liebenden, sind die Dissonanzen der Welt. Versöhnung ist mitten im Streit und alles Getrennte findet sich wieder.“

[8] Vgl. [Walther] Ludwig, Neue Handschriften von Joh. Ludwig Fricker, in: BWKG, 56. Jg., Stuttgart 1956, S. 168–171. Der Aufsatz nimmt fünf Manuskripte der Tübinger Stiftsbibliothek auf, allerdings in moderner Orthographie und nicht ganz zuverlässiger Abschrift. Ludwig ist auch Verfasser des Artikels über Fricker in der Neuen deutschen Biographie, Bd. 5, Berlin 1961, S. 434 f. Für vorliegende Arbeit, die zeichengetreu zitiert, standen photographische Duplikate der Original-Manuskripte zur Verfügung.

[9] Vgl. H. Henck, Planetenmaschinen. Eine Bestandsaufnahme der Schriften zu vier fränkischen Planetenmaschinen des 18. Jahrhunderts aus dem Kreis um Johann Georg Neßtfell unter besonderer Berücksichtigung der Beiträge von Johann Ludwig Fricker und Johann Zick, in: BWKG, 79. Jg. (1979), Stuttgart [1980], S. 62–139 (mit 10 Abbildungen).

[10] Vgl. die Diviš-Bibliographie von R. Breymayer in: F. C. Oetinger, Die Lehrtafel der Prinzessin Antonia (Reihe: Texte zur Geschichte des Pietismus, Abteilung VII, Bd. 1, Teil 2: Anmerkungen), Berlin/New York 1977, S. 431 ff.

[11] J. L. Fricker, Schriftmässiger wiewohl unvollkommener | Begriff | den Ort und Zustand unserer künftigen Seligkeit betreffend | als eine kurze Prüfung des | Versuchs da HE[RR?] M[agister] Iohann Gottlob Sembeck die Versetzung der begnadigten | Menschen an die Stelle der verstossenen Engel unternommen, Seite 13, Abs. 30. Das einst im Besitz der Bibliothek des Ev. Stifts Tübingen befindliche Original wird, seitdem es um 1940 zur Abschrift herausgegeben wurde, vermisst. Eine leider nicht sehr sorgfältige Schreibmaschinen-Abschrift (25 S.) ist jedoch daselbst sowie im Landeskirchlichen Archiv in Stuttgart vorhanden. Die Entstehungszeit lässt sich auf die Jahre zwischen 1759 und 1766 eingrenzen; einerseits durch das Erscheinen des im Titel genannten Buches (J. G. L. Sembeck, Versuch Die Versetzung der begnadigten Menschen an die Stelle der verstossenen Engel schriftmäsig zu beweisen ..., [1. Teil], Frankfurt und Leipzig 1759), andererseits durch Frickers Tod am 13. September 1766.

[12] [J. L. Fricker], in: Halophilus Irenäus [gemeint ist Oetingers Sohn Theophil Friedrich (Zensur-Hg.), tatsächlicher Autor jedoch Friedrich Christoph] Oetinger, Die Metaphysic in Connexion mit der Chemie ..., Schw[äbisch] Hall [1770], S. 450.

[13] Schriftmässiger wiewohl unvollkommener Begriff ..., a. a. O., S. 15, Abs. 38.

[14] Ebd., S. 14–15 mit einer anderswo in Frickers Schriften nicht anzutreffenden Ausführlichkeit.

[15] Ebd., S. 15, Abs. 37.

[16] Die Metaphysic in Connexion mit der Chemie ..., a. a. O., S. 451–452.

[17] Ebd., S. 452.

[18] Neue Bekräftigung der Apocalyptischen Wahrheit und ihrer Erklärung[en?], Manuskript (16 S.) im Besitz der Bibliothek des Evangelischen Stifts Tübingen, Signatur: Ms 21-2; hier S. [8] (Kap. II, § 3).

[19] Schriftmässiger wiewohl unvollkommener Begriff ..., a. a. O., Seite 16, Absatz 42. – Wie der hier genannte Aufsatz zeigt, gehen aus Frickers Berechnungen genau 165 Möglichkeiten hervor, eine Zahl, die Fricker selbst nennt und die sich nun bestätigen ließ.

[20] A. a. O., S. 16, Abs. 45. Der in dem Manuskript mitgeteilte Wert weicht an zwei Stellen von dem korrekten Wert ab, was auf einem Rechenfehler Frickers oder einem Lesefehler des Transkriptors beruhen kann.

[21] A. a. O., S. 17, Abs. [46].

[22] Vgl. Kap. 5: Von den Grund Affecten der Primzahlen 2, 3 und 5, in der Music, in: Mathematischer, aus der Natur der Music und der Zahlen hergenommener, Beweiß vor [= für] die Göttlichkeit der Offenbahrung Jesu Christi [...] 1751, Manuskript (32 S.) im Besitz der Bibliothek des Ev. Stifts Tübingen, Signatur: Ms 21-1; hier S. [13]–[16].

[23] Mathematischer ... Beweis ..., a. a. O., S. [27] (Kap. VIII, Th. IV).

[24] J. L. Fricker in: F. C. Oetinger, Swedenborgs und anderer Irrdische und himmlische Philosophie ..., Franckfurt und Leipzig 1765, S. 270 ff. (Dieses Buch besaß auch Goethe; vgl. Hans Ruppert, Goethes Bibliothek, Weimar 1958, S. 458, Nr. 3135, allerdings in der 2. Auflage von 1773 [Hinweis: R. Breymayer]).

[25] Ebd., S. 283–284.

[26] Vgl. F. Zöllner, Die transzendentale Physik und die sogenannte Philosophie (= Wissenschaftliche Abhandlungen, III. Bd.), Leipzig 1879; hier besonders auf  Seite 575–585.

[27] G. Büchmann, Geflügelte Worte, 13. Aufl., Berlin 1882, S. 183–184.

[28] Christoph Meinel, Karl Friedrich Zöllner und die Wissenschaftskultur der Gründerzeit. Eine Fallstudie zur Genese konservativer Zivilisationskritik, Berlin 1991, S. 13–14.

[29] Vgl. z. B. Schriftmässiger wiewohl unvollkommener Begriff ..., a. a. O., Seite 17, Abs. 49.

 

Vgl. auch:  Am Grab Johann Ludwig Frickers – Inschriften und Fotos

sowie

Herbert Henck, [Artikel] Fricker, Johann Ludwig, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Zweite, neubarbeitete Ausgabe, hg. von Ludwig Finscher, Personenteil, Bd. 7, Fra–Gre, Kassel (u. a.): Bärenreiter / Stuttgart und Weimar: Metzler, [Aug.] 2002, Sp. 110–113.

Herbert Henck, [Aufsatz] Johann Ludwig Frickers irdische und himmlische Musik. Rechnungen und Reflexionen einer „sich Bilder-machenden Vernunft“, abgedruckt in: Mathesis, Naturphilosophie und Arkanwissenschaft im Umkreis Friedrich Christoph Oetingers (1702–1782), hg. von Sabine Holtz, Gerhard Betsch und Eberhard Zwink (Reihe Contubernium. Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, Bd. 63), Stuttgart: Franz Steiner Verlag, [Juli] 2005, S. (129)–144.

 

 

 

Erste Eingabe ins Internet: Sonntag, 27. Mai 2001
Letzte Ãnderung: Donnerstag, 4. August 2016

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